Aschermittwoch in Söllhuben: Michael Lerchenberg begeisterte mit Lesung aus Filser-Briefen

16. Februar 2018

Schmunzelnd blickte die Landkreis-SPD auf die bayerische Landespolitik, in der es genauso menschelt wie überall und gelegentlich die Grenzen zwischen Realität und Satire fließend sind. Dies besonders, wenn der Autor Ludwig Thoma seinen fiktiven Abgeordneten Josef Filser darüber berichten lässt, wie es im Landtag zu Beginn des 20. Jahrhundert so zuging, und diese Briefe von dem genialen Thoma-Interpreten Michael Lerchenberg vorgetragen werden.

Das Publikum im vollbesetzten Hirzinger-Saal in Söllhuben hatte seine helle Freude an Lerchenberg, der die Boshaftigkeiten der Filser-Briefe gegenüber den damaligen Obrigkeiten so mitreißend vortrug, dass man sich in die „gute alte Zeit“ versetzt fühlte. Und doch zeigen etliche Beobachtungen des königlich-bayerischen Abgeordneten über die Zustände in Landeshauptstadt und Parlament erstaunliche Parallelen zum Hier und Jetzt.

„Wenn ich in den Landtag gewählt werde, hoffe ich sehr, dass meine Briefe und Mails von dort anders klingen werden und nicht dereinst im Kabarett derbleckt werden müssen“, meinte SPD-Kreisvorsitzende und Landtagskandidatin Alexandra Burgmaier schelmisch und weiter: „Ich würd’s den Münchnern schon gern zeigen, wie man sich im bayerischen Landtag erfolgreich für seine Heimatregion einsetzen kann.“ Ob die vom niederbayerischen Musikantenstammtisch dargebotenen Zwiefachen eher ins Heute oder auch in die „gute alte Zeit“ passen, war dem Publikum herzlich egal – zünftig war’s auf jeden Fall!

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