Die Bundestagsabgeordnete Dr. Bärbel Kofler aus Traunstein und Landtagsabgeordnete Ruth Müller aus Landshut waren der Einladung der Rosenheimer Bezirksrätin und Berichterstatterin für Imkerei im Bezirkstag Elisabeth Jordan zu einem Treffen mit Imkerinnen und Imkern aus dem Landkreis Rosenheim gefolgt. Am Lehrbienenstand in Halfing wurden die SPD-Politikerinnen vom Vorsitzenden des Bienenzuchtvereins Halfing, Franz Pichler begrüßt, welcher den Lehrbienenstand im Detail vorstellte.
Besonders werbe man um Neuimker, die unter fachkundiger Anleitung am Lehrbienenstand innerhalb von zwei Jahren lernen könnten, sich selbständig um Bienenvölker zu kümmern. Immer mehr Frauen würden inzwischen auch die Imkerei für sich entdecken. Pichler beschrieb die aktuellen Schwierigkeiten der Bienenhaltung. So habe die Verbreitung der Varroamilbe im vergangenen Jahr zum Verlust vieler Bienenvölker beigetragen. Bärbel Kofler würdigte das ehrenamtliche Engagement der Imker, die sich in ihrer Freizeit mit oft hohem Einsatz um ihre Bienenvölker und damit auch um den Erhalt der Pflanzenvielfalt kümmern. "Auf dem Bundestagsgelände haben wir deshalb vor kurzem ein Bienenvolk angesiedelt, um ein Zeichen dafür zu setzen, wie wichtig die Bienen für unsere Umwelt sind", so die Traunsteiner Abgeordnete. Auch rund um den Bayerischen Landtag summe es inzwischen, so MdL Ruth Müller. Sie betonte mit einem Augenzwinkern: "Wir haben sogar noch etwas mehr Bienen als im Bundestag in unseren Bienenkästen am Maximilianeum."
Bienen finden inzwischen in der Stadt oft mehr Nahrung als in ländlichen Regionen mit intensiver Landwirtschaft und wenig "Blühflächen". Deshalb habe die SPD-Landtagsfraktion den Antrag gestellt, auch in den bayerischen Kommunen bienenfreundliche Initiativen zu fördern und auszuzeichnen. Leider habe dies die Mehrheitsfraktion abgelehnt. "Wir müssen ein Bewusstsein schaffen dafür, was vor Ort getan werden kann, um die Imker zu unterstützen", so Müller. Zudem sei es auch wichtig, das Wissen über die Imkerei und deren ökologische Bedeutung auch in der land- und hauswirtschaftlichen Ausbildung zu stärken.
Im an die Führung durch den Lehrbienenstand anschließenden Gespräch erläuterte der Vorsitzende des Verbands Bayerischer Bienenzüchter e.V. Franz Vollmaier aus Trostberg, welche Schwierigkeiten die Imker bei der Bekämpfung von Krankheiten haben. Deutlich wurde bei der Diskussion auch, wie wichtig die Arbeit der Vereine ist. Sie tragen durch Schulungen ihrer Mitglieder dazu bei, dass der Bienenbestand sich wieder erholen kann und die Verbraucherinnen und Verbraucher qualitativ hochwertigen Honig aus der Region erwerben können. Gemeinden wäre es möglich, so Vollmaier, durch einfache Maßnahmen wie nur einmaliges Mähen im Jahr Blühflächen zu schaffen, die Insekten Nahrung bieten.
Elisabeth Jordan bedankte sich bei den anwesenden Imkerinnen und Imkern für das informative Gespräch und versprach regelmäßig im Kontakt zu bleiben. Als kleines Dankeschön überreichte sie einen Bildband des Bezirks Oberbayern an die Halfinger Imker und Bärbel Kofler überraschte die anwesenden Bienenzüchter mit fair gehandelter Schokolade aus dem Berchtesgadener Land.