Ihren Anspruch als starke kommunalpolitische Kraft untermauerte die Landkreis-SPD bei ihrer Aschermittwochs-Veranstaltung in Wasserburg: Neben Landratskandidatin Alexandra Burgmaier stellen sich dort alle SPD-Bürgermeisterkandidaten aus dem Landkreis vor.
Alexandra Burgmaier appellierte an die Wähler, an der Demokratie aktiv teilzunehmen und ihre Wahlentscheidung bewusst zu treffen. "Die Hauptprobleme im Landkreis sind bezahlbarer Wohnraum und der drohende Verkehrsinfarkt; beides kann von den Kommunen im Alleingang nicht gelöst werden, sondern nur im Zusammenspiel mit dem Landkreis", betonte sie. Die SPD werde hier weiter auf die Stärkung des kommunalen Wohnungsbaus und die Umsetzung eines landkreisweiten, nachhaltigen Mobilitätskonzepts setzen. Die Aufgabe von Landrat und Kreistag sei, diese Prozesse zusammen mit den Kommunen auf Augenhöhe zu moderieren und unterstützend zu begleiten. "Dabei können wir keine Gruppierungen brauchen, die unsere Demokratie auch auf Landkreisebene verachten und sich selbst gar nicht erst bemühen, Lösungsvorschläge zu präsentieren", betonte sie. Die Kommunalwahl sei eine gute Gelegenheit, den Faschismus-Virus wirksam zu bekämpfen.
"Hausherr" Michael Kölbl, 1. Bürgermeister von Wasserburg, nannte Wasserburg als Beispiel, dass ein gesellschaftliches Miteinander unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen funktionieren könne und eine Bereicherung für alle sei. Voraussetzung sei aber, dass die Politik ihrer Aufgaben gerecht werde und attraktive Lebensbedingungen für alle Bürger schaffe. Dazu gehöre ein wohnortnahes Angebot an Schulen, Arbeitsplätzen, Gesundheitsversorgung sowie eine nicht gewinnorientierte Infrastruktur in öffentlicher Hand. Das wichtigste sei aber die Verfügbarkeit von Wohnraum; Wasserburg werde weiterhin entschieden in den kommunalen Wohnungsbau investieren. Auf Kreisebene geschehe dies noch zu wenig, deshalb wolle er sich im Kreistag für eine weitere Stärkung der landkreiseigenen Wohnungsbaugesellschaft und eine entsprechende Unterstützung für kleinere Kommunen stark machen. "Unser Ziel ist eine Gesellschaft der Vielfalt statt der Einfalt", warnte auch Kölbl vor den Gruppierungen, die weit zurück ins letzte Jahrhundert wollten.
Auch der Kolbermoorer 1. Bürgermeister Peter Kloo konnte zahlreiche Projekte erwähnen, mit der die Stadt konkret die Lebensbedingungen der Menschen verbessert habe. Sie trügen erkennbar die Handschrift der SPD, und die Wähler wüssten auch, was sie von der SPD erwarten könnten im Gegensatz zu vielen parteifreien, aber eben auch "farblosen" Bewerbern. "Gerade vor Ort zeigt sich die Stärke der SPD-Grundwerte: ein solidarisches Miteinander unter gleichberechtigten Bürgern zu organisieren", darauf könnten sich die Menschen bei der SPD verlassen.
"Einheit in Vielfalt" war auch das Motto bei der anschließenden Vorstellung der übrigen SPD-Bürgermeisterkandidaten im Landkreis: unterschiedliche Kommunen mit unterschiedlichen Persönlichkeiten, aber einem einheitlichen Kompass bei den Hauptthemen Soziales, Verkehr und Wohnen. Die SPD tritt in Bad Aibling, Kolbermoor, Wasserburg, Bernau, Bad Endorf, Riedering, Stephanskirchen, Flintsbach, Kiefersfelden mit eigenen Bürgermeister-Kandidaten an. Alle machten deutlich, dass bei der Zusammenarbeit mit dem Landkreis ein neues Kapitel aufgeschlagen werden müsse. Der Landrat dürfe nicht von oben herab regieren, sondern müsse sich als Moderator und Brückenbauer verstehen. Im Kreistag müssten neue Formate der Zusammenarbeit und des Austausches mit den Stadt- und Gemeinderäten entwickelt werden.
Bild: Landratskandidatin Alexandra Burgmaier (3. v.l.) mit den SPD-Bürgermeisterkandidaten Franz-Josef Sammer, Petra Keitz-Dimpflmeier, Michael Kölbl, Uwe Klützmann-Hoffmann, Peter Kloo, Wolfgang Kirner (nicht auf dem Bild: Alexander Herkner, Ralf Wieser, Karl Schulz).