Uwe war ein echter 68er, der am 1. September 1968 in die Partei eingetreten ist. Wie so viele damals war er begeistert von der Willy-Brandt-SPD, die Deutschland in eine neue Zeit führen sollte. Unter Willy Brandt erlebte das Land einen beispiellosen Aufbruch, der ohne die große Unterstützung und die zahlreichen Parteieintritte – wie auch dem von Uwe – nicht denkbar gewesen wäre.
Stets ist er der Partei verbunden geblieben, auch in schwierigen Zeiten und auch wenn er nicht immer persönlich mit allen Positionen einverstanden war. Denn für ihn zählten die Grundwerte und das große Ziel der SPD: eine gerechte Gesellschaft zu schaffen, in der alle Menschen gleich viel wert sind.
Und dazu gehörte für ihn auch, sich in der Partei zu engagieren und auch Verantwortung zu übernehmen. Seit seinem Zuzug nach Riedering hat er sich unermüdlich für den Erfolg des Ortsvereins eingesetzt und 1996 zum ersten Mal als Listenführer für den Gemeinderat kandidiert. Am 01.01.97 übernahm er dann den Ortsvereins-Vorsitz, den er bis 2014 innehatte. Einen kleinen SPD-Ortsverein in tiefschwarzem Gebiet am Leben zu erhalten, ist keine leichte Aufgabe. Und dazu noch bei den Gemeinderatswahlen immer eine SPD-Liste zu präsentieren: dafür hat er sich eingesetzt und es trotz nicht immer leichter Umstände tatsächlich geschafft. Er war stolz, wenn er von vielen im Ort – durchaus nicht immer wohlwollend – der „rote Uwe“ genannt wurde. Denn er wusste, dass er auf der richtigen Seite steht. Ohne ihn würde es diesen Ortsverein längst nicht mehr geben.
Auch nach der Zeit als Vorsitzender blieb er dem Ortsverein tatkräftig verbunden, als Beisitzer im Vorstand, Delegierter und tatkräftiger Unterstützer bei allen unseren Aktionen und Wahlkämpfen. Noch letzten September hat er ganz allein die Plakatierung im Bundestagswahlkampf übernommen, das wollte er sich nicht nehmen lassen. Über den Ortsverein hinaus waren ihm aber auch andere politische Ebenen ein Herzensanliegen, vor allem die Mitarbeit im Kreisvorstand. Dort übernahm er 2004 das Amt des Revisors und war dann ab 2008 ununterbrochen als Beisitzer vertreten. Kandidaturen auf der Kreistags-Liste waren für ihn ebenso selbstverständlich wie die Übernahme von Delegiertenfunktionen für die Bezirks- und Landesebene. Im Kreisvorstand übernahm er viele Jahre mit großem Erfolg die Sonderaufgabe der Koordination der Ortsvereine im östlichen Landkreis. Wir erinnern uns gern an die von ihm organisierten Veranstaltungen zusammen mit unseren Nachbar-Ortsvereinen. Und auch die Mitarbeit in der AG 60 plus bereitete ihm die letzten Jahre viel Freude als Kreisvorstandsmitglied und Delegierter für die Bezirks- und Landesebene.
Mit Uwe verlieren wir im Ortsverein und auf Kreisebene einen aufrechten, leidenschaftlichen Genossen, dem die Partei immer wichtiger war als er selbst. Vielen in der Partei war er mehr als nur ein Parteigenosse, sondern auch ein echter Freund. Seine Geradlinigkeit und Diskussionsfreude, seine zupackende Hilfsbereitschaft und auch sein Humor werden dem Ortsverein fehlen. Wir werden Uwe nicht vergessen und in seinem Sinne weiterarbeiten.