„Der Werkstoff Holz hat angesichts der Wohnraumverknappung eine große Zukunft“, so die einhellige Überzeugung der Mitglieder des SPD-Kreisvorstands nach dem Besuch der Firma Eder Holzbau in Bad Feilnbach. Das Familienunternehmen ist in der Region eine feste Größe und bietet innovative und kostengünstige Holz-Wohnkonzepte, die derzeit auch als Alternative zur Unterbringung von Flüchtlingen in mehreren Kommunen Verwendung finden. Die SPD-Mitglieder interessierten sich bei ihrem Besuch insbesondere für die anfallenden Kosten sowie die Nachhaltigkeit solcher aus Holz gebauten Flüchtlingswohnheime.
Durch einen zunächst niedrigen Ausstattungs-Standard seien die Wohnheime in der Anschaffung günstiger als etwa Container-Lösungen, erläuterte Firmenchef Franz Eder die Kostenkalkulation. Ein Wohnheimbau sei bereits für Baukosten ab ca. 1.100 €/m2 zu realisieren. Die Unterkünfte seien innerhalb weniger Monate bezugsfertig und erfüllten sämtliche energetische Vorgaben.
Durch die Modulbauweise entstehe hohe Flexibilität, so dass die Häuser bei einer Nachnutzung einfach umzugestalten seien und auch die Ausstattung mit geringem Aufwand erhöht werden könne. Durch die vollständige Demontier- und Wiederaufstellbarkeit ergäbe sich eine nachhaltige wirtschaftliche Rentabilität. Damit sei diese Bauart gut geeignet zur Errichtung von Flüchtlingsunterkünften, die derzeit zwar unter erleichterten Bedingungen erfolgen kann, oftmals jedoch baurechtlich nur befristet vorgesehen ist. „Ob Dauernutzung, Wiederaufbau oder Entsorgung – der Werkstoff ist in jedem Fall nachhaltiger und ökologischer als andere Lösungen“, gab Franz Eder den Besuchern für ihre Überlegungen auf den Weg.
Bei der Besichtigung mehrerer Bau- und Ausstattungsvarianten zeigten sich die Besucher überrascht von der Hochwertigkeit selbst niedrigerer Standards. SPD-Kreisvorsitzende und stellvertretende Landrätin Alexandra Burgmaier war beeindruckt von der Innovationskraft des Betriebes und betonte die politische Herausforderung, nicht nur Flüchtlinge unterbringen zu müssen, sondern generell den Mangel an bezahlbarem Wohnraum in der Region zu bekämpfen. „Mit dem Ausbau des sozialen Wohnungsbaus ist es nicht getan; bereits jetzt finden viele Menschen mit Durchschnittseinkommen kaum mehr bezahlbaren Wohnraum in der Region“, betonte sie die Notwendigkeit zum Gegensteuern und warnte vor der den Folgen einer Abwanderung von jungen Menschen.
Die Holzbauweise sei ein guter Ansatz für eine zusätzliche Bautätigkeit in den Landkreis-Gemeinden mit einem sehr schnellen Effekt für die Bevölkerung. Dazu müssten entsprechende Impulse durch den Landkreis gesetzt werden, betonte Burgmaier den Willen der SPD, auf Kreisebene entsprechende Initiativen zu ergreifen. „Die Kreativität und das Know-How solcher Betriebe sollten wir dringend nutzen, um das Wohnraumproblem mit regionalen Lösungen anzugehen“, bedankte sich Burgmaier für den gelungenen Austausch zwischen Politik und Wirtschaft.
Bild: Kreisvorsitzende Alexandra Burgmaier und Ortsvorsitzende Karin Freiheit mit Familie Eder und Mitgliedern des SPD-Kreisvorstands